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Dr. Gino Strada und Sakena Yacoobi als Preisträger des Sunhak-Friedenspreises 2017 bekanntgegeben


Ein italienischer Chirurg und eine Pädagogin aus Afghanistan, die sich seit Jahrzehnten um nachhaltigen und dauerhaften Frieden einsetzen, wurden am 29. November als diesjährige Preisträger des Sunhak Friedenspreises - eine internationale, mit 1 Million US Dollar dotierte Auszeichnung - bekanntgegeben.

Dr. Gino Strada, der seit 25 Jahren in 17 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens allgemeinmedizinische und chirurgische Hilfe leistet, und Sakena Yacoobi, die trotz großer Widerstände mehrere Flüchtlings-Bildungsprogramme in Afghanistan etablierte, teilen sich diesen Preis, der mit dem Friedens-Nobel-Preis verglichen wird.



Die beiden Preisträger wurden unter 225 Nominierten aus 76 Ländern ausgewählt.


Mitglieder der Sunhak Peace Prize Foundation

„Wir sind auf globaler Ebene mit der größten Zahl an Vertriebenen und Menschen auf der Flucht seit dem zweiten Weltkrieg konfrontiert. Daher müssen wir transnationale Bemühungen verstärken, die das Wohl der gesamten Menschheit im Blick haben. Es war diese äußerst kritische Situation, die das Sunhak-Friedenspreis-Komitee veranlasste, den Fokus für 2017 auf die globale Flüchtlingskrise zu legen“, sagte Il-sik Hong, früherer Präsident der Korea Universität und Vorsitzender des in Seoul ansässigen Sunhak-Preis-Auswahlkomitees bei der Bekanntgabe der beiden Preisträger in Washington DC.


Dr. Il-sik Hong, Vorsitzender des Sunhak Peace Prize Komitees, gibt die Preisträger bekannt

Dr. Strada und Frau Sakena Yacoobi sind innovative, unerschütterliche Kämpfer für eine bessere Welt. Beide arbeiten aktiv in Krisengebieten, oft unter Inkaufnahme hoher Gefahren für das eigene Wohl. Beide haben durch ihre Arbeit sichtbare Resultate erzielt und kulturelle Veränderungen ins Rollen gebracht.

Dr. Strada etablierte über 60 medizinische und chirurgische Behandlungsstätten, die Hilfe für knapp 8 Millionen schutzlose Flüchtlinge, die sich mit lebensbedrohlichen Gefahren wie Landminen oder andauerndem Kriegszustand konfrontiert sehen, anbieten.

„Gino Strada sieht das Recht auf medizinische Versorgung als ein grundlegendes und unverletzliches Menschenrecht. Mit seinem Bestreben, den Benachteiligsten der Welt kostenlose und doch hochqualitative medizinische Betreuung zur Verfügung zu stellen, setzt er ein sehr hohes Ziel“, sagte Dr. Hong und merkte an, dass der Arzt bereits in 11 afrikanischen Nationen entsprechende Zusagen der Regierungen erkämpfte.

„Zusätzlich erreichte er den Bau eines Zentrums für Herzchirurgie inmitten der afrikanischen Wüste. Mit äußerster Standhaftigkeit entwickelt er eine Bewegung, um Konflikt und Gewalt entgegenzutreten. Sein moralischer und politischer Ansatz dabei ist, dass Krieg heutzutage nicht mehr als Konfliktlösung gerechtfertigt werden kann, egal wie die Umstände auch sein mögen“, so Dr. Hong.

Durch ihren methodischen Aufbau eines Netzwerkes innovativer Bildungseinrichtungen in Afghanistan ist Sakena Yacoobi mittlerweile als „Mutter der Flüchtlingsbildung“ bekannt. Besonderes Augenmerk legt sie bei ihrer Arbeit auf die Unterstützung von Mädchen und Frauen in den Bereichen Rechtsbeistand und praktische Gesundheitsaufklärung. Sie erreichte durch ihre Initiativen einen signifikanten Rückgang der Kindersterblichkeitsrate und eine Verringerung der gesundheitlichen Risiken für werdende Mütter während der Schwangerschaft und bei der Entbindung. Ihre Bemühungen haben ein erstaunliches soziales Netzwerk mit großen, messbaren Verbesserungen für die benachteiligte afghanische Bevölkerung hervorgebracht.

Über Sakena Yacoobi sagte Dr. Hong: „Überzeugt davon, dass Bildung die einzig nachhaltige Lösung für die Zukunft von Flüchtlingen bietet, gründete sie 1995 das Afghan Institute for Learning. Seit nunmehr 21 Jahren bietet sie Flüchtlingen die Möglichkeit schulischer Bildung bzw. einer Ausbildung; insgesamt 13 Millionen Menschen profitierten bisher davon. Sie stärkte in hohem Maße die Rechte und den sozialen Status von Frauen in der islamisch geprägten Gesellschaft. Sogar als die Taliban an der Macht waren und den Zugang zu Bildung für Frauen streng untersagten, betrieb sie unter Lebensgefahr 80 Schulen im Untergrund und schaffte es, 3000 Mädchen zu unterrichten.

Dr. Gino Strada und Sakena Yacoobi werden am 3. Februar 2017 bei der offiziellen Preisverleihung in Seoul geehrt.

„In dieser konfliktreichen Zeit wird die Bereitschaft zur Kooperation unter den Nationen auf eine harte Probe gestellt“ sagte Il-sik Hong und fügte hinzu, „Die Suche nach Helden unserer Zeit ist wie die Suche nach Funken von Licht, die auch in tiefster Dunkelheit nicht aufhören zu leuchten. Der durch den Sunhak Friedenspreis eingeforderte Wandel in unserem Bewusstsein und unserem Verhalten sowie die universale Vision, die mit dem Preis verknüpft ist, sind ein Hoffnungsstrahl, der uns den Weg zur Zivilisation des Friedens im 21. Jahrhundert aufzeigen wird.“



Der Preis wurde ursprünglich von Hak Ja Han Moon, Frau des verstorbenen Dr. Sun Myung Moon (Gründer der Universal Peace Federation und der Washington Times) 2013 ins Leben gerufen mit der Motivation, beispielhafte Menschen, die aktiv und praktisch an der Beseitigung von Leid, Armut und ähnlichen Herausforderungen in der heutigen Zeit arbeiten, zu ermutigen und zu unterstützen. Sie will damit das Lebenswerk ihres Mannes ehren - und weiterführen.

In einer Erklärung zu ihrer „Vision für den Frieden“, in welcher die Menschheit als universale Familie verstanden und das Wohlergehen zukünftiger Generationen in den Mittelpunkt gestellt wird, drückte das Gründerpaar aus: „Nachhaltiger Friede im 21. Jahrhundert kann nur durch Beilegung von Konflikten und den Abbau von Spannungen auf globaler Ebene erreicht werden. Gleichzeitig muss eine Kultur des gegenseitigen Respekts und der Kooperation entwickelt werden.“



„Der Sunhak Friedenspreis ermutigt alle Menschen, sich auf ihrer Ebene und in ihrer Umgebung für Frieden einzusetzen, Dialog und Kooperation statt Konfrontation und Wettkampf zu wählen“ konstatiert die Erklärung. Mit dem Preis soll eine „nachhaltige Kultur des Friedens, die nationale Grenzen und Ideologien transzendiert“ gefördert werden.


- siehe auch Artikel in der Washington Times

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